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 Was ist psychische Gesundheit und warum ist sie wichtig?

Psychische Gesundheit ist ein grundlegender Bestandteil unseres Wohlbefindens und beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Sie ist ebenso bedeutsam wie die körperliche Gesundheit und betrifft alle Aspekte unseres Lebens – von unseren zwischenmenschlichen Beziehungen über unsere beruflichen Leistungen bis hin zur Art und Weise, wie wir mit Stress umgehen und Entscheidungen treffen. Doch was genau bedeutet psychische Gesundheit, und warum ist sie so wichtig?

 Definition von psychischer Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als „einen Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre eigenen Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Belastungen des Lebens bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann“ (World Health Organization, 2004). Diese Definition unterstreicht, dass psychische Gesundheit mehr ist als die Abwesenheit von psychischen Erkrankungen. Es geht vielmehr um das positive Potenzial, das in jedem Menschen steckt, seine Lebensumstände und Herausforderungen auf eine gesunde Art zu meistern.

 Die Bedeutung psychischer Gesundheit

Psychische Gesundheit wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus. Menschen, die psychisch gesund sind, haben eine bessere Lebensqualität, da sie in der Lage sind, Herausforderungen besser zu bewältigen, stabile Beziehungen aufzubauen und einen Sinn im Leben zu finden. Doch wenn psychische Gesundheit beeinträchtigt ist, kann dies das tägliche Leben erheblich erschweren.

1. Emotionale Stabilität und Stressbewältigung: Eine gute psychische Gesundheit hilft dabei, mit negativen Emotionen wie Angst, Trauer oder Wut auf eine konstruktive Weise umzugehen. Menschen, die sich ihrer eigenen Emotionen bewusst sind und diese regulieren können, sind besser in der Lage, auch schwierige Lebensphasen zu durchstehen. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit einer hohen emotionalen Stabilität weniger anfällig für stressbedingte Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen sind (Gross, 2015).

2. Beziehungen und soziale Interaktionen: Psychisch gesunde Menschen neigen dazu, erfüllende zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Sie verfügen über ein höheres Maß an Empathie, können Konflikte besser bewältigen und erleben weniger soziale Isolation. Stabile und gesunde Beziehungen wirken sich wiederum positiv auf die psychische Gesundheit aus, da soziale Unterstützung als wichtiger Schutzfaktor gegen Stress und psychische Erkrankungen gilt (Cohen & Wills, 1985).

3. Berufliche Leistungsfähigkeit: Psychische Gesundheit ist entscheidend für die Arbeitsfähigkeit und Produktivität. Menschen, die psychisch gesund sind, können ihre beruflichen Aufgaben besser erfüllen und sind kreativer und engagierter. Im Gegensatz dazu führen psychische Belastungen wie Angst und Depression häufig zu Leistungseinbrüchen, Fehlzeiten oder sogar zur Arbeitsunfähigkeit (WHO, 2000).

4. Physische Gesundheit: Es gibt eine enge Verbindung zwischen psychischer und körperlicher Gesundheit. Menschen mit chronischem Stress oder Depressionen haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere körperliche Beschwerden (Miller & Blackwell, 2006). Eine gesunde Psyche trägt somit auch zur körperlichen Gesundheit bei.

 Der Einfluss von Umwelt und Lebensstil

Unsere psychische Gesundheit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter genetische Veranlagungen, frühkindliche Erfahrungen, das soziale Umfeld sowie der Lebensstil. Zu den zentralen Lebensstilfaktoren, die die psychische Gesundheit fördern, gehören:

– Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport und Bewegung fördern nachweislich die Ausschüttung von Endorphinen, die als „Glückshormone“ bekannt sind, und wirken sich positiv auf die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden aus (Schuch et al., 2016).

– Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien ist, kann die Gehirnfunktion unterstützen und das Risiko für psychische Erkrankungen reduzieren (Jacka et al., 2014).

– Schlafhygiene: Ausreichender und erholsamer Schlaf ist unerlässlich für die emotionale Regulation und die kognitive Leistungsfähigkeit. Schlafstörungen können das Risiko für Angstzustände und Depressionen erheblich erhöhen (Baglioni et al., 2011).

– Achtsamkeit und Entspannung: Praktiken wie Achtsamkeitsmeditation oder Yoga können helfen, den Stresslevel zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Studien zeigen, dass Achtsamkeitstraining langfristig die Symptome von Angst und Depressionen reduzieren kann (Hofmann et al., 2010).

 Fazit

Psychische Gesundheit ist ein komplexes und multidimensionales Konzept, das unser emotionales, soziales und berufliches Leben beeinflusst. Indem wir uns um unsere psychische Gesundheit kümmern, fördern wir nicht nur unser allgemeines Wohlbefinden, sondern auch unsere Fähigkeit, ein erfülltes und sinnvolles Leben zu führen. Es ist wichtig, regelmäßig auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und bei Bedarf Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Psychotherapie kann hier ein wertvoller Schritt sein, um Herausforderungen zu bewältigen und die eigene Resilienz zu stärken.

 Literaturangaben

– Baglioni, C., Battagliese, G., Feige, B., Spiegelhalder, K., Nissen, C., Voderholzer, U., … & Riemann, D. (2011). Insomnia as a predictor of depression: A meta-analytic evaluation of longitudinal epidemiological studies. *Journal of affective disorders*, 135(1-3), 10-19.

– Cohen, S., & Wills, T. A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. *Psychological bulletin*, 98(2), 310.

– Gross, J. J. (2015). Emotion regulation: Current status and future prospects. *Psychological Inquiry*, 26(1), 1-26.

– Hofmann, S. G., Sawyer, A. T., Witt, A. A., & Oh, D. (2010). The effect of mindfulness-based therapy on anxiety and depression: A meta-analytic review. *Journal of consulting and clinical psychology*, 78(2), 169.

– Jacka, F. N., O’Neil, A., Opie, R., Itsiopoulos, C., Cotton, S., Mohebbi, M., … & Berk, M. (2017). A randomised controlled trial of dietary improvement for adults with major depression (the ‚SMILES‘ trial). *BMC medicine*, 15(1), 1-13.

– Miller, G. E., & Blackwell, E. (2006). Turning up the heat: Inflammation as a mechanism linking chronic stress, depression, and heart disease. *Current Directions in Psychological Science*, 15(6), 269-272.

– Schuch, F. B., Vancampfort, D., Firth, J., Rosenbaum, S., Ward, P. B., Silva, E. S., … & Stubbs, B. (2016). Physical activity and incident depression: a meta-analysis of prospective cohort studies. *American Journal of Psychiatry*, 175(7), 631-648.

– World Health Organization. (2004). *Promoting mental health: Concepts, emerging evidence, practice* (Summary report). Geneva: World Health Organization.

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